Nachdem ich in den Jahren 2007 - 2011 in Etappen von zu Hause nach Santiago de Compostela gelaufen bin, plane ich für 2019 eine neue Pilgerreise. Da die in Frage kommenden Jakobswege mittlerweile meist hoffnungslos überlaufen sind, habe ich nach einer Alternative gesucht.
Durch eine Romreise meines Neffen bin ich auf die Idee gekommen nach Rom zu pilgern.
Mittlerweile haben sich bereits zwei Hauptwege nach Rom herausgebildet, die immer mehr angenommen werden. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein bis diese genau so überlaufen sind wie die Jakobswege.
Bei den beiden Wegen handelt es sich um den Via Francigena, oder auch Frankenweg genannt, und die Via Romea.
Bei beiden Wegen handelt es sich um traditionelle, historische Wege. die seit einiger Zeit von verschiedenen Institutionen immer mehr in Erinnerung gebracht werden.
Die Entscheidung, welchen von beiden Wegen ich gehen sollte, war für mich nicht leicht. Der Via Francigena ist besser ausgebaut und auch die Versorgung mit preiswerten Unterkünften ist besser, allerdings muss man über den Großen St. Bernhard Pass und der ist mit seinen fast 2.500 m Höhe erst ab Mitte Mai schneefrei. Außerdem ist dieser Weg ca. 100 km länger und führt unter anderem durch die teure Schweiz.
Aus diesen Gründen habe ich mich für die Via Romea entschieden. Dieser Weg führt über den Brennerpass und der ist mit seinen knapp 1.400 m schon ab Mitte April schneefrei. Der größte Nachteil dieses Weges sind die wenigen Pilgerherbergen. Vor allem in Deutschland, Österreich und in Südtirol ist man größtenteils auf teure Hotels und Pensionen angewiesen. Bei einer ca. 60-tägigen Reise kann das ganz schön ins Geld gehen.
Die Via Romea führt von Stade bei Hamburg ca. 2.300 km über Braunschweig, Gotha, Würzburg, Augsburg, Mittenwald, Innsbruck, Brenner, Bozen, Padua, Ferrara, Ravenna, Arezzo nach Rom. Etwa 120 km vor Rom trifft der Weg auf die Via Francigena und führt auf dieser in die ewige Stadt. Der Weg folgt größtenteils den Reiseaufzeichnungen des Abts Albert von Stade, der im Jahre 1.236 von Stade nach Rom pilgerte um beim Papst für eine "strengere Kirchenzucht" zu werben. Was auch immer damit gemeint war.
Im Jahr 2009 wurde in Deutschland der Verein Via Romea - Weg der Begegnungen gegründet, der sich unter anderem um die Wegführung und die Weiterentwicklung des Weges kümmert. Fast zeitgleich wurde in Italien der Verein Via Romea Germanica, mit den gleichen Zielen gegründet.
Beide Vereine haben informative Internetseiten mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Etappen.